Meine letzten Worte
Wende deine Blicke noch einmal mir zu.
Verschlossen bleiben sie als die letzen Erinnerungen unserer gemeinsamen Zeit.
Auch wenn ich heute hier stehe,
um für immer einen Teil meines Lebens zu beenden,
auch wenn ich ungern hier bin,
da eher Trauer statt flimmernde Liebe mich erfüllt.
Sieh es als den letzten Segen , den ich dir für künftiges Tun mitgebe.
Du schaust mich nicht an,
deine Augen tasten die Umgebung ab,
nur mich, die Person,
die dich die letzten Jahre treu und voller Vertrauen begleitet,
die dich begehrt, vergöttert, geliebt hat,
schenkst du keinen Augenblick deiner kostbaren Aufmerksamkeit.
Die letzten Minuten,
die uns noch zusammenhalten,
reden wir über Vergangenes, gemeinsam Erlebtes.
Mit einem Lächeln versuchst du Emotionen runterzuspülen.
Ich kann sehen, dass es dir schwer fällt.
Ich spüre, wie es dich bedrückt, dass ich hier bin.
Tränen kämpfst du krampfhaft weg.
Deine Seele ist zerrüttet,
sie schreit, doch du erstickst sie mit eigener Kraft.
Ich erkenn' dich nicht wieder.
Doch ich frage mich auch oft selbst nach meinen Fehlern.
Frage mich was passiert ist,
und finde dennoch keine Antworten.
Denk' nicht an mein Herz, was du zerreißt,
sobald du mir deinen Rücken zuwendest.
Vergiss' die Vergangenheit.
Sie belastet deine Zukunft nur.
Verbrenne alle lieblichen Erinnerungen, die dich nachts belästigen.
Und jetzt sieh' mich nicht so an!
Ich kann meine schmerzhafte Trauer dir gegenüber nicht länger im Geheimen halten,
sie bricht heraus, wie eine Sturmflut.
Mit einer scheuen Umarmung endet dieses Auf-nie-mehr-Wiedersehen,
denn von weitem höre ich deinen Zug, wie er näher kommt.
Meine unendliche Liebe hinterlasse ich tropfenartig unbemerkt an deiner Jacke,
und danke dir im Stillen für die vielen Momente,
in denen du mir andere Dimensionen des Daseins zeigtest,
danke für deine unverwechselbare Liebe,
die du mir schenktest,
und danke für alles,
was uns fast zerstört und
letztendlich wieder zusammengebracht hat.
Autor/eingesandt von:
Mandy
