Lebenszeit

Jüngst war es; kaum, daß ich mich noch erinnre.
Was ist die Zeit? Ein Leben, Stundenschlag.
Die Blätter fallen, junges Grün will sprießen.
Im Sommerlicht wird eine weiße Welt zum Tag.
Geboren erst, am Stocke geh'n die Greise voll Lebensmut
und Glück an ihrer zarten Hand.
Ein Windhauch bläst, im Kreise zieh'n die freien.
Nicht festgesetzt wo Wasser ist und wo ist Land.
Hier sitze ich; ein leeres Blatt geht mir zur Neige.
Das Ende ist des Anfangs allererster Sohn.
Was nützt es uns im Sinne sich zu suchen?
Der Augenblick ist Räderwerk und einzig Lohn.

Autor: Heiko Thiele
 

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