Es war schon spät am Abend

Es war schon spät am Abend. Ich hatte ihr versprochen sie nach hause zu bringen und das tat ich auch..nichts wollte ich lieber tun. Der Abend war wirklich schön gewesen.

Pünktlich hatte ich sie von ihrem trauten Heim abgeholt. Ich stand ein bisschen aufgeregt vor ihrer Haustür, in der Hand hatte ich eine rote Rose. Ich drückte die Klingel und war ziemlich nervös. Sie machte die Tür auf und bat mich noch einen Moment zu warten. Wie wunderschön sie doch war. Ich begrüßte sie mit einem Lächeln und wartete, bis sie die Jacke geholt hatte und wieder draußen stand. Sofort zog ich die Rose hervor und überreichte sie ihr. Sie schien sehr erfreut zu sein und ziemlich überrascht. Sie strahlte übers ganze Gesicht und atmete den süßen Blütenduft ein. Mir wurde ganz warm ums Herz und fühlte Schmetterlinge in meinem Bauch. Dann streckte ich ihr meine Hand entgegen und bat sie, mir zu folgen. Hand in Hand schlenderten wir die Strasse entlang. Bis zum nächsten Ort war es nicht mehr so weit. Ich wollte sie nie mehr loslassen. Wir diskutierten über Dies und Jenes bis wir dann vor dem gemütlichen Lokal standen. Ich öffnete die Türe und ließ sie hineintreten. Sobald wir uns einen gemütlichen Platz ausgesucht hatten, schob ich ihren Stuhl zurück damit sie leicht Platz nehmen konnte. Wie meine Art als Kavalier halt so war und wie sie mich kannte. Ich lies den Ober rufen und bestellte uns beide etwas zu trinken. Ich saß ihr gegenüber. Gebannt von ihrer Person schaute ich ihr in die Augen und streichelte zärtlich ihre Hand die nun auf dem Tisch war. Sobald wurden auch die Getränke serviert und unsere Hände lösten sich. Geschmeidig nahm sie ihr Glas in die Hand trank einen kleinen Schluck. Ich merkte, wie verliebt ich war und wie mir einfach alles gefiel was sie tat. Sie war einfach wundervoll. Sie strahlte eine Wärme und Liebenswürdigkeit aus, wie ich sie noch nie in meinem Leben gesehen hatte. Ich war einfach so gerne in ihrer Nähe und mit ihr zusammen. Sie stellte das Glas wieder ab und lächelte mich wieder an. Mein Herz schlug immer schneller. Ich hätte nie gedacht, dass man so verliebt sein kann und ich fühlte das große Verlangen sie so glücklich zu machen, wie ich nur konnte. Ich wollte für immer bei ihr sein, für immer nur mit ihr. Nun brach sie das romantische Schweigen und wir redeten wieder da weiter wo wir aufgehört hatten. Sie erzählte mir von der Schule, die sie gerade besuchte, ihre Beziehungen zu anderen Männern und wie verzweifelt sie doch ab und an gewesen war. Wir versanken in den schönsten Worten doch die Zeit blieb nur in unserem Bann stehn. So bezahlte ich die Rechnung und half ihr auch wieder aufzustehen. Nun waren wir auf dem Nachhauseweg und es war kalt geworden. Ich zog meine Jacke aus, legte sie über ihre Schultern, damit sie auch nicht zu kalt bekommen würde. Das ich dabei fror, störte mich nicht sonderlich. Die Wärme die ich in meinem Herzen spürte, konnte den stärksten Eisberg schmelzen.

Und nun standen wir wieder von ihrer Tür. Ich hielt ihre beiden Hände in meinen. Wir spürten die angenehme Wäre in der Kälte. Der Wind blies in ihr Haar und wir standen uns wieder gegenüber. Ich schaute in ihre Augen. So tief wie ich es noch nie zu vor getan hatte. Ich spürte mein Herzklopfen, ich spürte das schönste Gefühl, ich spürte die wahre Liebe. Nun trat sie einen Schritt näher an mich heran und wir beide wussten, was passieren würde. Wie gerne hätte ich sie geküsst, einfach so, doch ich wollte nie in meinem Leben was tun, was sie nicht mochte oder wofür sie noch nicht bereit war. Ich dachte einige Sekunden nach. Dann löste ich meine rechte Hand und streichelte sanft ihre rechte Wange, ganz zärtlich. Sie schien auch das Kribbeln in sich zu haben und ich sah ihre Sehnsucht in ihren Augen. Nun trat ich einen Schritt zu ihr hin und wie ein Zauber näherten wir uns. Unsere Lippen berührten uns zärtlich und es war das schönste Gefühl, das ich je gespürt hatte. Voller Leidenschaft, voller Sehnsucht und voller Feuer. Wir küssten uns ganz sanft und dann lächelte sie mich so liebevoll an, dass mein Herz zu springen schien. Ich nahm sie sie so glücklich in den Arm. Wir mussten uns nichts sagen. Ich werde immer für dich da sein. Wir hielten uns eine weile umschlungen fest, dann trennte sie sich zärtlich ab und flüsterte mir leise ins Ohr, dass es langsam Zeit wäre, sich zu verabschieden. Ich löste mich und streichelte ihre Hand und sie trennte den Griff. Ich trat wieder einen Schritt zurück und sie öffnete die Tür. Sie drehte sich wieder um und schaute mich liebevoll an und verschwand hinter der Türe. Wie gefesselt blieb ich einige Momente stehen und fühlte mich in Siebten Himmel, ich musste der glücklichste Mann auf der ganzen Welt sein. Leider ist so etwas bis heute nie in meinem Leben passiert. Nicht mal annähernd. Eigentlich ist noch nie etwas passiert.. ich wünschte mir nur so sehr dass ich meine Romantik eines Tages ausleben kann.

Wotan