~l i e b e ~
im garten einer kleinen vorstadtvilla stand am ende des grundstückes, neben dem ortschaftsweg, ein kleiner baum.
viele male hatte man ihm, aus unverständnis und fehlender liebe wohl, die äste gestutzt. und jedes mal war ein weinen in seiner seele, bis er die freude am wachsen verlor.
es kam der tag, da ging ein kleines mädchen an ihm vorüber, das mit ihrem vater dort spazieren ging.
sie fragte sich, warum der baum so traurig aussieht, und konnte diesen eindruck zunächst gar nicht fassen.
und weil der gedanke nicht vergehen wollte, besuchte sie den baum nach tagen wieder. als sie so dastand, um ihn nocheinmal zu sehen, füllten ihre augen sich mit tränen, und in ihr war ein wehmütiges gefühl.
da ging sie hin zu seinem stamm,wußte, sie war nicht allein.
der baum fing an, ihr zu erzählen, und es war leicht, ihn zu verstehen.
für das mädchen war es klar, daß sie, so oft es ging, bei ihrem freund, dem baum, verweilen wollte und mußte am nachhauseweg, dass beide sich von nun an besser fühlten.
es wurden unzählige stunden, die sie in zweisamkeit verbrachten, und oft da spürten sie, sie waren völlig eins.
das mädchen schenkte ihm all ihre absichtslose liebe und war glücklich, wenn sie bei ihm war.
der baum fing an, mehr und mehr, ganz neue äste auszutreiben und seine blätter zeigten sich in neuer pracht.
daggi